Igel schützen - Wenn Mähroboter zur Todesfalle werden
Der westeuropäische Igel (Erinaceus europaeus) zählt zu den besonders geschützten Tierarten. Noch vor einigen Jahren waren die Tiere häufig in Gärten anzutreffen, insbesondere auf der Suche nach Futter oder geeigneten Verstecken für den Winterschlaf. Wildexperten zufolge sind die Bestandszahlen jedoch rückläufig, weshalb Igel zwischenzeitlich als potenziell gefährdet eingestuft wurden. Vor allem gibt es weniger Igel, weil sich das Klima und die Landschaft großräumig verändern und Pestizide verwendet werden. Das führt dazu, dass die Nahrung für Igel verloren geht. Daneben ist auch die wachsende Anzahl an Mährobotern eine große Gefahr für die Tiere.
Wenn Mähroboter eingesetzt werden, können sich Igel hauptsächlich während der Dämmerung und der Nacht, also dem Aktivitätszeitraum der Tiere, schwerwiegend verletzen. Von Juli bis September kann der Mähroboter jedoch auch tagsüber zur Gefahr werden, da Jungtiere hier oft zu Tagzeiten aktiv sind, um Sonnenlicht zu tanken.
Auch der Umstand, dass Igel nicht zu den Fluchttieren zählen, sondern sich bei Gefahr lediglich zusammenrollen, fördert die Verletzungs- oder gar Tötungsgefahr beim Zusammenstoß mit Mährobotern. Um die Igel zu schützen, sollten Mähroboter daher keinesfalls in der Dämmerung oder Dunkelheit eingesetzt werden. In einigen Stadt- und Landkreisen wurde der Einsatz von Mährobotern aus diesem Grund bereits zu bestimmten Nachtzeiten verboten.
Wer den stacheligen Säugetieren helfen möchte, kann dies ganz einfach tun. Ein Garten kann naturnah mit Versteckmöglichkeiten für Igel angelegt werden oder im Herbst können für geeignete Winterquartiere einfach geschaffen werden indem Laubhaufen im Garten liegen gelassen werden. Das sichert den Winterschlaf und lässt die Tiere damit gut über den Winter kommen. Unbedingt zu vermeiden ist es, die Tiere während des Winterschlafes zu stören. Igel haben, wenn sich wach werden, einen hohen Energieverbrauch, um nicht zu erfrieren.
Und noch ein wichtiger Hinweis: Igel dürfen grundsätzlich nicht aus der Natur entnommen werden. Hin und wieder kommt es jedoch vor, dass verletzte Tiere oder verwaiste Igelsäuglinge mit noch verschlossenen Augen gefunden werden. Für solche Notfälle gibt es landesweit einige Igelstationen, die informieren und Hilfe anbieten, so auch der Verein Igelherz e. V. mit Sitz in Villingen-Schwenningen. Wer also einen schwachen oder verletzten Igel findet, kann sich auf der Hompage des Vereins (igelherz.de) informieren und erhält Hilfe bei Notfällen.
Bei Fragen zu geeigneten Schutzmaßnahmen für Igel berät die untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes Schwarzwald-Baar-Kreis gerne. Kontakt telefonisch unter: 07721 913-7604 oder unter Mail: naturschutz@lrasbk.de.