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30.06.2025

Gesundheitsamt informiert: Wie man Kleinkinder und Säuglinge richtig vor Hitze und UV-Strahlung schützt

Hitzewellen und Tage, an denen die UV-Strahlung deutlich erhöht ist, nehmen in den letzten Jahren immer mehr zu. Sie sind eine besondere Belastung für den Körper und Geist eines Erwachsenen. Erst recht sind Säuglinge und Kleinkinder betroffen und müssen aktiv geschützt werden.

Wie man Kleinkinder und Säuglinge richtig schützt

Säuglinge und Kleinkinder können ihre eigene Körpertemperatur noch nicht ausreichend regulieren. Deshalb können vor allem hohe Temperaturen schneller zu einer „Überhitzung“ führen. Hinzu kommt, dass kleine Kinder ihre Körperempfindungen, wie beispielsweise: „mir ist zu warm“, noch nicht mitteilen können. Vor allem ist die logische Konsequenz wie zum Beispiel: „ich ziehe mein Shirt/ Hose aus“ oder „ich gehe in den Schatten“ noch nicht klar.

„Dafür brauchen die Kleinen uns“, erklärt Dr. Hatem Saleh vom Gesundheitsamt des Landratsamtes Schwarzwald-Baar-Kreis. „Erwachsene können mögliche Überhitzungs-Warnzeichen von Kindern frühzeitig erkennen. Dies können zum Beispiel Fieber, Hitzepickel, heiße rote Haut, die nicht schwitzt, Kopfschmerzen, Unruhe, Unkonzentriertheit oder Erschöpfung sein. So ist es auch an den Erwachsenen, bereits im Vorfeld einige Vorkehrungen zum Hitzeschutz zu treffen“, so Dr. Hatem Saleh. Auch an einen ausreichenden UV- Schutz sollte immer gedacht werden, denn vor allem Kinder, die bereits in ihren frühen Lebensjahren der direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt waren, haben erwiesenermaßen im Erwachsenenalter ein deutlich erhöhtes Risiko an Hautkrebs zu erkranken.

Das Gesundheitsamt empfiehlt deshalb:

  • Kinder sollten an besonders heißen Tagen doppelt bis dreifach so viel Flüssigkeit (zirka 1,5 Liter) in Form von Getränken (Wasser, ungesüßte Früchte oder Kräutertees, Saftschorle) oder über eine wasserreiche Kost (zum Beispiel Melone, Trauben) aufnehmen. Kleinkinder sollten dabei vermehrt auch zum Trinken animiert bzw. es ihnen angeboten werden.

 

  • Säuglinge, die noch voll gestillt werden, sollten häufiger „angelegt“ werden. Dabei wird empfohlen, dass die stillende Mama ebenfalls genug trinkt bzw. bei Unternehmungen ausreichend Getränke mitnimmt.

 

  • Babys unter einem Jahr sollten keinesfalls der direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt werden. Man sollte ihnen vorwiegend lange und leichte UV-Kleidung aus atmungsaktiver Viskose oder dünner Baumwolle anziehen und sich mit ihnen vorwiegend im Schatten (unter Bäumen, Schirm etc.) aufhalten. Es gibt zwar auch Sonnencremes, die ab einem Alter von sechs Monaten zugelassen sind, jedoch empfiehlt es sich, im ersten Lebensjahr gänzlich auf Sonnencreme zu verzichten.

 

  • Die Haut von Kleinkindern ist im Gegensatz zur Erwachsenenhaut immer noch deutlich dünner und empfindlicher. Kleine Kinder sollten sich maximal zehn Minuten in der direkten Sonne aufhalten. Neben einer adäquaten Bekleidung, auch hier empfiehlt sich leichte und lange UV-Kleidung/Baumwollstoff, sollte vorab ein ausreichender Sonnenschutz in Form von Sonnencreme aufgetragen werden. Die Sonnencreme muss mindestens einen Lichtschutzfaktor von 30 (LSF 30) haben, für Kinderhaut je nach Alter zugelassen sein und 30 Minuten vor dem „Rausgehen“, am besten großflächig am ganzen Körper, aber mindestens an den durch die Kleidung nicht bedeckten Hautstellen (Gesicht, Ohren, Nacken Hände, Füße) aufgetragen werden. Alle zwei Stunden sollte ein „Nachcremen“ stattfinden, denn durch Reibung, Schwitzen, Wasser etc. entfernt sich die Creme von der Haut. Aber Vorsicht: Ein „Nachcremen“ erhöht nicht die Dauer, in der sich das Kind in der direkten Sonne aufhalten sollte.

 

  • Es empfiehlt sich, den Kindern helle Kleidung, die das Sonnenlicht reflektiert und eine Kopfbedeckung mit Krempe oder Kappe mit Schirm, die nicht nur das Gesicht des Kindes, sondern auch die empfindliche Kopfhaut schützt, anzuziehen. Häufig gibt es die Kopfbedeckungen für Kleinkinder auch mit „Nackenschutz“.

 

  • Bei Ausflügen: bei der Wahl des Ausflugsziels auf eine „Wasser- oder Planschquelle“ achten, die für eine kleine Abkühlung sorgen. Oder Nacken bzw. das Gesicht des Kindes mit Wasser kühlen.

 

  • Notruf 112 anrufen oder kinderärztliche Praxis aufsuchen, wenn diese Überhitzungs-Symptome des Kindes bemerkt werden:
    • erhöhte Körpertemperatur mit heißer, roter Haut, die nicht schwitzt
    • starke stechende Kopfschmerzen
    • Erbrechen ohne erkennbare Ursache wie Magen-Darm Infekt, Lebensmittelvergiftung etc.