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14.03.2024

Staupevirus bei Waschbären

Im Unterhölzer Wald wurden in den letzten Tagen vermehrt apathische und tote Waschbären festgestellt. Ein toter Waschbär wurde daraufhin vom Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung Schwarzwald-Baar-Kreis an das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt in Freiburg eingeschickt. Dort wurde festgestellt, dass der Waschbär an Staupe verendet ist. Das Veterinäramt empfiehlt Hundehaltern daher dringend den Impfstatus ihrer Hunde zu überprüften und auf eine aktuelle Staupeimpfung bei ihren Hunden zu achten.

Auch im Landkreis Tuttlingen wurde Ende letzten Jahres Staupe bei einem Fuchs auf dem Heuberg und einem Waschbären im Stadtgebiet Tuttlingen nachgewiesen.
Für Menschen ist das Staupevirus ungefährlich, für ungeimpfte Hunde dagegen hochgefährlich und kann zu schweren Krankheitsverläufen und Tod führen. Staupe wird nicht staatlich bekämpft, so dass die Halter dafür verantwortlich sind, ihre Hunde vor einer Infektion zu schützen.

Neben dem Hund sind auch Wildtiere wie der Fuchs, Marder und Waschbär empfänglich und werden als sogenannte Erregerreservoire für das Staupevirus angesehen.
Staupe wird durch Sekrete und Exkrete infizierter Tiere übertragen. Der Hauptansteckungsweg ist direkter Kontakt mit einem infizierten Tier, aber empfängliche Tiere können sich auch indirekt über diese Ausscheidungen anstecken oder nehmen den Krankheitserreger mit verunreinigtem Futter, Wasser oder aus der Umgebung auf.
Staupe äußert sich beim Hund durch Appetitlosigkeit, Teilnahmslosigkeit, hohes Fieber, Nasen- und Augenausfluss. Später entwickelt sich daraus die Darmform mit Erbrechen und wässrigem, später blutigem Durchfall, die Lungenform mit Niesen, erst trockenem, dann feuchtem Husten mit blutigem Auswurf, ‚Giemen‘ und Atemnot oder die nervöse Form, bei der das Staupevirus das Gehirn schädigt, es kommt zu Zittern, Lähmungen und Krampfanfällen. Diese Form endet meist tödlich.
Bei Wildtieren werden auch Verhaltensstörungen beobachtet, die vom Laien als Zutraulichkeit in-terpretiert werden können. Daher ist insbesondere bei Füchsen, Mardern oder Waschbären ohne Fluchtverhalten Abstand geboten. Auf keinen Fall sollte man die Tiere anfassen.