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08.04.2024

Im Gespräch für den Wald - die Privatwaldbesitzerversammlung im Oberen Bregtal

Einen Blick zurück und viele Blicke nach vorne gab es bei der diesjährigen Waldbesitzerversammlung im oberen Bregtal. Etliche Privatwaldbesitzende von Hammereisenbach bis Furtwangen fanden sich am Abend der Waldbesitzerversammlung mit dem Kreisforstamt in der Furtwanger Festhalle zusammen.

Einige neue Gesichter waren auf Seite des Forstamtes bei der Versammlung vor Ort mit dabei: Patrick Egle ist seit letztem Sommer Revierleiter in Furtwangen. Ab 1. April wird Matthias Gommlich Ansprechpartner für den Bereich Gütenbach-Neukirch sein. Derzeit in Vertretung tätig ist im Bereich Schönenbach, Rohrbach und Langenbach Simon Fesenmeyer.

Frieder Dinkelaker zeigte auf wie sich die Gegebenheiten im Wald die letzten Jahre änderten: Bis 2018 war der Anteil an vom Borkenkäfer befallenen Holz eher gering in Bezug auf die gesamte Holzmenge, die in den Wäldern des Schwarzwald-Baar Kreises gefällt wurde. Jetzt sehne man sich nach diesen Zeiten zurück. „Kreisweit haben wir in den letzten vier Jahren Klimawandel im Wald hautnah miterlebt. Rund die Hälfte des gefällten Holzes mussten wir aufgrund von Borkenkäferbefall oder Sturm nutzen“, so Frieder Dinkelaker, Leiter des Kreisforstamtes. „Krise im Wald ist Realität und Normalität. Das erfordert besonderen Zusammenhalt.“ Des Weiteren ging Frieder Dinkelaker auf den Bau von Wegen im Wald ein. Wichtig sei, dass man alle Aspekte, ob naturschutzfachliche oder bauliche Belange, beachte. Hilfreich sei, benachbarte Waldbesitzende mit einzubeziehen und auch den Revierleitenden zu informieren. Dieser könne den Kontakt zum Naturschutzamt oder dem Amt für Umwelt, Wasser- und Bodenschutz herstellen. Denn Wegebau gilt in manchen Fällen als Eingriff in die Natur und braucht Rücksprache, um legal und naturverträglich stattfinden zu können.

Für einen Großteil der Waldbesitzenden im Bregtal steht außerdem in den Jahren 2024 und 2025 die Waldkalkung an. Hubert Grieshaber zeigte bunte Karten mit den Flächen, die mit dem Hubschrauber überflogen werden sollen. Nach arbeitsintensiver Vorbereitung und diversen Abstimmungen mit den teilnehmenden Waldbesitzenden wird vermutlich zwischen Juli und September dieses Jahres der Hubschrauber abheben und Kalk über den Wäldern abwerfen. Die Waldkalkung findet in regelmäßigen Zeitabständen statt. Sie sorgt für eine Bodenverbesserung im Wald und soll der Bodenversauerung durch Luftschadstoffe entgegenwirken. Hubert Grieshaber gab den Waldbesitzenden aktuelle Informationen zum Thema Förderung im Wald mit an die Hand.
Neues und bekanntes Gesicht war Markus Löffler, der sein Amt als Revierleiter für die Stelle des Leitenden Holzverkäufers im Schwarzwald-Baar-Kreis eintauschte. Er tritt damit in die Fußstapfen von Michael Mayer. Neben der aktuellen guten Holzmarktsituation kam auch er auf die Waldwege zu sprechen. „Das nasse Wetter seit Oktober und die gleichzeitige Befahrung der Wege mit Schlepper, Holzerntemaschine und LKW hat einige Wege in Mitleidenschaft gezogen“, so Markus Löffler. Teilweise sei die Holzabfuhr kritisch, aber gerade noch machbar. Damit die Holzabfuhr machbar bleibe und sich die Wegesituation nicht verschlechtere, müssen sicher einige Wege bei trockenerer Witterung wiederhergerichtet werden. Insgesamt zeigte sich der Holzverkäufer zufrieden mit dem Start ins Jahr, wollte jedoch auch realistisch bleiben: „Die Holzmarktsituation und auch die Gegebenheiten im Wald ändern sich so manches Mal über Nacht. Das wissen wir alle nur zu gut.“

Im Anschluss an die Vorträge des Kreisforstamtes fanden die Versammlungen der einzelnen Forstbetriebsgemeinschaften statt. „Für uns als Forstamt sind die Waldbesitzerversammlungen immer bereichernde Termine. Wir wollen weiterhin gemeinsam für den Wald im Schwarzwald-Baar-Kreis einstehen und das geht nur, wenn man im Gespräch bleibt“, stellte Frieder Dinkelaker fest.