Seiteninhalt
15.12.2025

Sozialdezernent Jürgen Stach geht zum Jahresende 2025 in den Ruhestand - vier Jahrzehnte im Dienst der sozialen Daseinsvorsorge

Vom ersten Asyl-Sachbearbeiter zum ersten kommunalen Sozialdezernenten: wenn Sozialdezernent Jürgen Stach zum Jahresende 2025 in den Ruhestand tritt, blickt er auf vier Jahrzehnte im Sozialwesen und fast drei Jahrzehnte beim Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis zurück. Landrat Sven Hinterseh verabschiedete jetzt Jürgen Stach in den Ruhestand und würdigte seine langjährige Tätigkeit: „Sie haben sehr viel geleistet und sehr gute Arbeit erbracht!“ Mit Blick auf Jürgen Stachs Lebenslauf zeigte sich Landrat Hinterseh beeindruckt: „Sie sind jemand, der von der Pike auf seinen Beruf erlernt hat, das beeindruckt mich sehr.“

Nach seinem Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl trat Jürgen Stach 1985 seine erste Stelle bei der Stadt Mannheim im Flüchtlingsbereich an. Ein Jahr später war er der erste Asyl-Sachbearbeiter im Landkreis Tuttlingen. Hier übernahm er dann die Leitung des Sachgebiets Wohngeld und wurde später stellvertretender Sozialamtsleiter.

Zum Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis kam Jürgen Stach am 1. August 1996 als Leiter des Sozialamtes. Herausforderungen gab es für ihn in dieser Zeit viele. Mit zu den größten Aufgaben zählte die Umsetzung von Hartz IV zum Jahreswechsel 2005. Insbesondere die Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe zum Arbeitslosengeld II war eine gewaltige Aufgabe für die Sozialverwaltung. Zum selben Zeitpunkt war die Verwaltungsreform umzusetzen. Dabei wurde unter anderem das Versorgungsamt vom Land übernommen, die Behindertenhilfe wurde umstrukturiert und das Sozialamt der Stadt Villingen-Schwenningen ging wieder an den Landkreis zurück.

Zwölf Jahre war Jürgen Stach in der Funktion des Leiters des Sozialamtes tätig, dann wurde er 2008 der erste kommunale Sozialdezernent des Landratsamtes. Kaum im Amt wirkte sich die Finanzkrise auf den sozialen Bereich mit hoher Arbeitslosigkeit und hohen Leistungsempfängerzahlen aus. In dieser Zeit wurde das Jobcenter als gemeinsame Einrichtung der Agentur für Arbeit und des Landkreises eingerichtet. Ein wichtiges Zukunftsprojekt war die Demografiestrategie, die unter Jürgen Stachs Federführung in der Sozialplanung gesteuert wurde. Einschneidend waren die Jahre 2015 und 2016, in denen die Herausforderungen der Flüchtlingsbewegungen zu bewältigen waren. Turbulent wurde es mit der großen Reform des Bundesteilhabegesetzes (BTHG), der Bewältigung der Corona-Pandemie, der Eingliederung des Jugendamtes der Stadt Villingen-Schwenningen und nun der kommunalen Finanzkrise. Jürgen Stach begann den Ansatz der Sozialraumorientierung umzusetzen, womit die Gesellschaft wieder mehr in die Verantwortung für soziale Themen gebracht werden soll. Dieser Prozess wird nun in der Verwaltung weitergeführt.

Wie eine erfahrene Führungskraft im sozialen Bereich die aktuellen Entwicklungen, bei denen die Sozialausgaben stetig steigen sieht, erklärt Jürgen Stach so: „Ich bin der festen Überzeugung, dass in Deutschland unser soziales Sicherungssystem auf sichere Beine gestellt werden muss und zwar relativ schnell. Dabei liegt es für mich klar auf der Hand, dass das nur dann funktioniert, wenn soziale Leistungen reduziert werden.“

Jürgen Stach war als Sozialdezernent auch außerhalb der Landkreisverwaltung aktiv, um die Interessen des Landkreises zu vertreten und sein Fachwissen einzusetzen. Er war im Sozialausschuss des Landkreistages, im Förderausschuss des KVJS, in der Trägerversammlung des Jobcenters, im Vorstand des Hospizes Am Dreifaltigkeitsberg in Spaichingen und im Aufsichtsrat der Inklusiv gGmbH der Caritas.

Mit Blick auf seine langjährige Tätigkeit beim Landratsamt meint Jürgen Stach: „Ich bin dankbar für die vielen, wertvollen Begegnungen und für alles was ich lernen durfte.“ Für den Ruhestand hat er sich ein Gartenprojekt vorgenommen, Wandern und Reisen.