Tierhaltung und Tierzucht
Im Sachgebiet findet die Überwachung der Milchleistungsprüfung und der Abstammungssicherung statt. Des Weiteren liegt ein besonderes Augenmerk auf den Hinter- und Vorderwälder Rinderrassen. Die Kühe und Bullen dieser zwei Rassen aus ganz Baden-Württemberg werden von uns geprüft um gesunde und leistungsfähige Nutztiere aus dem Nachwuchs zu erhalten. Diese Informationen fließen somit in die Zuchtprogramme der beiden Wälderrassen ein.
Überwachung der Milchleistungsprüfung
Die Milchleistungsprüfung ist wichtiger Bestandteil der betrieblichen Analyse. Sie ist eine wichtige Datengrundlage für die Zuchtwertschätzung für alle Rassen. Damit Fehler erkannt und korrigiert werden können, arbeitet das Landwirtschaftsamt Fehlerlisten ab und ordnet Herdennachkontrollen an. Dazu zählt auch die Sichtung der Deck- und Besamungsscheine.
Bullenprüfstation Göschweiler
Dort werden etwa 45 Vorderwälderbullenkälber pro Jahr zur Fleischleistungsprüfung aufgestallt. Die Auswahl erfolgt durch das Landwirtschaftsamt. Deck- und Testbullen entstammen in der Regel von den Stationsbullen. Das Landwirtschatsamt betreut die Station und verarbeitet die Daten.
Gezielte Anpaarung, Bullenmütterselektion
Zentrales Instrument für die Weiterentwicklung von Tierrassen ist die gezielte Anpaarung von Bullenvätern an Bullenmütter, die in einer eigenen Datei geführt werden. Die Neuaufnahme von jungen Bullenmüttern und die Überprüfung der Qualitäten der alten Bullenmütter erfordert eine ständige Präsenz auf den Zuchtbetrieben.
Körung und Auswahl von Testbullen
50 Prozent der Vorderwälder Kühe werden von Bullen gedeckt (Natursprung), die andere Hälfte wird besamt. Bei den Hinterwälder Kühen sind es sogar 85 Prozent, die durch einen Natursprung gedeckt werden. Um daraus einen gesunden und leistungsstarken Nachwuchs zu bekommen, werden die Eltern der Wälderrassen (Kuh und Bulle) beurteilt. Bei den Bullen nennt man das Körung. Sie findet vor der Versteigerung der Zuchtbullen auf Großviehmärkten stattfindet. Es finden jährlich sechs Großviehmärkte für Vorderwälder in Donaueschingen und zwei für Hinterwälder in Schönau statt. Des Weiteren werden bei den Vorderwäldern jährlich fünf Bullen in den Testeinsatz geschickt.
FAKT-Förderung gefährdete Rinderrassen
Vorder- und Hinterwälderkühe und -bullen werden als gefährdete Rinderrassen gefördert. Dazu müssen die herdbuchmäßig niedrigsten Kühe bewertet sein und die Bullen gekört, was Aufgabe des Landwirtschaftsamtes ist. Ebenso ist das Amt bei Ungereimtheiten jeglicher Art in diesem Bereich Ansprechpartner für die Verwaltungsgruppen der Landwirtschaftsämter.
Zuchtberatung, Züchterversammlungen, Rasseausschusssitzungen, Schauen
Wir sind Ansprechpartner für viele Fragestellungen der Wälderzüchter: Welcher Bulle passt linienmäßig zur Herde? Welcher Besamungsbulle kann für Rinder verwendet werden? Reicht der Körindex des Bullen für eine Körung aus? Ist die Qualität der Rinder gut für eine Aufzucht? Vier Vorderwälder- und eine Hinterwälderzüchterversammlung werden jährlich zu Jahresbeginn abgehalten. Das Interesse ist groß. Inhalte sind Darstellung der Leistungsentwicklungen, Vorstellen der Test- und Besamungsbullen, Eingehen auf die Besonderheiten der Rassen.
In ein bis zwei Rasseausschusssitzungen je Rasse und Jahr werden für die Rasse wichtige Beschlüsse gefasst. Zum Beispiel, welche Bullen in die Besamung kommen und welche nicht. Schauen sind das Aushängeschild der Rassen. Hinterwälder haben alle drei Jahre eine Verbandsschau, Vorderwälder alle fünf. Die Vorderwälder haben dazwischen einige Regionalschauen. Diese werden mit staatlichen Preisen gefördert. Dabei sind wir in die Vor- und Nachbereitung eingebunden.