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Artenschutz

Uns ist der Erhalt der biologischen Vielfalt ein großes Anliegen. Aufgrund der hohen Strukturvielfalt, basierend auf den unterschiedlichen Gesteins- und Bodenformationen der südwestdeutschen Schichtstufenlandschaft, finden wir im Schwarzwald-Baar-Kreis auf kleinstem Raum die unterschiedlichsten Biotope und Lebensraumtypen vom Kalkmagerasen der Baaralb bis zum Borstgrasrasen des Mittleren Schwarzwaldes, von der Steppenheide bis zum Hochmoor, artenreiche Flachland- und Bergmähwiesen, weiträumige naturnahe Flusslandschaften, Kalkbuchen-, Schlucht- und Nadelwälder als Lebensraum zahlreicher stark gefährdeter Tier- und Pflanzenarten vor.

Dem südlichen Schwarzwald-Baar-Kreis kommt eine bundesweite naturschutzfachliche Bedeutung für den Biotopverbund zu. Die besondere Bedeutung der Baar für den Biotopverbund spiegelt sich vor allem in der Avifauna wider. Insgesamt 19 vom Aussterben bedrohte und stark gefährdete Vogelarten der Roten Liste Deutschlands suchen die offenen Riedflächen auf der Baar regelmäßig während des Vogelzuges auf.

Die Arten Braunkehlchen, Wachtel, Neuntöter und Weißstorch haben hier die höchsten Brutvorkommen in Baden-Württemberg. Der in Mitteleuropa lebende Rotmilan weist im Landkreis sogar eine der höchsten Brutpaardichten in Deutschland auf. Die Region wurde deshalb als zweitgrößtes Vogelschutzgebiet des Landes BW ausgewiesen und an die EU gemeldet, welches als Vogelschutzgebiet Baar über 31.000 Hektar der Kreisfläche einnimmt. Der Rotmilan als Charaktervogel der Baar ist eine besonders repräsentative Art des Vogelschutzgebietes und ein hervorragender Indikator für unsere kleinräumig strukturierte artenreiche Mittelgebirgslandschaft.

Auerhuhn

Seit zirka 20 Jahren werden im Landkreis Pflegemaßnahmen für das vom Aussterben bedrohte Auerhuhn durchgeführt. Auf diese Weise konnten in privaten und kommunalen Waldgebieten mit maßgeblicher Unterstützung des Naturpark Südschwarzwald e.V. mehrere hundert Hektar Auerhuhnlebensraum ökologisch aufgewertet werden. Hinzu kommen die zahlreichen Pflegemaßnahmen im Staatlichen Forst.

Diese Habitatpflegemaßnahmen dienen nicht nur dem Auerhuhn, sie erhöhen insgesamt die Struktur- und Artendiversität in unseren oft monotonen Fichtenbeständen.

Amphibienschutz

Von den 19 in Baden-Württemberg lebenden Amphibienarten sind 13 Arten im Schwarzwald-Baar-Kreis vertreten. Darunter sind die stark gefährdeten Arten, Geburtshelferkröte, Gelbbauchunke, Kreuzkröte, Laubfrosch und Kammmolch besonders erwähnenswert. Im Landkreis existieren über 28 Amphibienwanderstrecken an teilweise stark befahrenen Straßen. Hier sammeln ehrenamtliche Tierschützer unter großem Einsatz Hunderte von Kröten, Fröschen und Molche um sie sicher über die Straße zu bringen. Neben dem Artenschutz wird somit auch erheblich zur Verkehrssicherheit beigetragen.

Als Naturschutzbehörde sind wir auf die ehrenamtliche Mitwirkung bei Amphibienschutzmaßnahmen angewiesen. Wir sind dankbar für Hinweise aus der Bevölkerung auf Amphibienvorkommen oder -wanderstrecken. Diese Erkenntnisse fließen mit in die Beratungen darüber ein, wo es sinnvoll ist, über mobile beziehungsweise stationäre Leiteinrichtungen nachzudenken.

Sie können uns mitteilen, an welchem Tag Sie entsprechende Beobachtungen von Tieren gemacht haben. Wenn Sie möchten, können Sie sich auch als freiwillige/r Helfer/in bei Schutzmaßnahmen melden (beispielsweise Behälter mit an den Zäunen gesammelten Tieren über die Straße tragen, Hilfe bei Zaunauf- oder abbau).

Die Eingaben werden von der Naturschutzbehörde geprüft und kartiert. Bitte haben Sie jedoch dafür Verständnis, dass es erst nach Auswertung aller eingegangenen Daten im Jahr 2021 zweckmäßig ist, unsererseits Überlegungen über künftige Schutzeinrichtungen – beispielsweise das Aufstellen zusätzlicher Zäune bzw. das Anbringen von Zäunen an anderen Wegabschnitten als bisher – nachzudenken.

Weitere Infos:

Meldung von Amphibienbeobachtungen an öffentlichen Straßen und Wegen

Kontakt:

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