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17.10.2022

Kreisübergreifender Katastrophenschutz: 250 Einsatzkräfte übten Notfalleinsatz an der Linachtalsperre in Vöhrenbach (Schwarzwald-Baar-Kreis)

Rund 250 Einsatzkräfte der Feuerwehren, des DRK, des Malteser Hilfsdiensts und des THW aus den Kreisen Freiburg, Konstanz, Schwarzwald-Baar und Waldshut haben am Samstag an einer Katastrophenschutzübung an der Linachtalsperre in Vöhrenbach (Schwarzwald-Baar-Kreis) teilgenommen. Koordiniert wurde die kreisübergreifende Übung vom Regierungspräsidium Freiburg (RP) als höhere Katastrophenschutzbehörde gemeinsam mit dem Landratsamt des Schwarzwald-Baar-Kreises als untere Katastrophenschutzbehörde. Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und der Erste Landesbeamte des Landratsamts Schwarzwald-Baar-Kreis, Martin Seuffert, machten sich vor Ort ein Bild von der Zusammenarbeit der Einsatzkräfte.


Regierungspräsidentin Schäfer zeigte sich beeindruckt von der hohen Professionalität der Einsatzkräfte: „Für schnelle und effiziente Hilfe bei großen Schadensereignissen ist eine solide Planung des überörtlichen Einsatzes von Einheiten des Katastrophenschutzes unabdingbar. Die heutige Übung hat gezeigt, dass das Konzept der kreisübergreifenden Hilfeleistung des Regierungspräsidiums praxistauglich ist und zur Bewältigung einer solchen Lage beiträgt.“ Schäfer bedankte sich bei allen Ehrenamtlichen des Katastrophenschutzes für ihren Einsatz für die Sicherheit der Gesellschaft.

Martin Seuffert hob hervor, wie wichtig diese kreisübergreifende Katastrophenschutzübung für die Blaulichtfamilie zum jetzigen Zeitpunkt war: „Vor allem die Zeit während der Corona-Pandemie stellte unsere Einsatzkräfte vor eine große Herausforderung. Übungen waren in dieser Form nicht möglich. Jetzt wieder nach langer Zeit die Gelegenheit zu haben, sich bei einer Übung, die sogar kreisübergreifend organisiert wurde, abzustimmen, war sehr wertvoll.“

Dem Drehbuch der Übung zufolge hatte eine langanhaltende Trockenheit zu einem Mangel an Brauchwasser geführt. In der Folge drohte auf Bauernhöfen Vieh zu verdursten. Gleichzeitig kam es auf einer Veranstaltung bei der Linachtalsperre zu einer Explosion mit mehreren Verletzten. Aufgrund des lang anhaltenden Einsatzes kamen die örtlichen Einsatzkräfte des Schwarzwald-Baar-Kreises technisch und personell an ihre Grenzen. Deshalb war schnelle und strukturierte Unterstützung von anderen Landkreisen notwendig.

Aufgabe der Einsatzkräfte vor Ort war es, die zunächst unübersichtliche Lage zu erfassen und dann das vom RP erarbeitete Konzept zur kreisübergreifenden Hilfeleistung in der Praxis anzuwenden. Dabei musste zunächst die Alarmierungskette über die Integrierte Leitstelle Freiburg in Gang gesetzt werden und über das RP Unterstützung von Einsatzkräften anderer Landkreise angefordert werden. Die nach und nach eintreffenden Unterstützungseinheiten hatten dann insbesondere die Aufgabe, eine Wasserleitung über lange Wegstrecken sowie einen Behandlungsplatz zur Versorgung von Verletzten aufzubauen, technische Hilfe zu leisten und die Verletzten zu behandeln.

Hintergrund Katastrophenschutz

Im Regierungsbezirk Freiburg stehen den im Katastrophenschutz mitwirkenden Organisationen und den Feuerwehren täglich und rund um die Uhr hochqualifizierte Einsatzkräfte zur Verfügung, um Menschen in Not zu helfen.
Während der Grundschutz mit den Einsatzkräften und Einsatzmitteln des eigenen Zuständigkeitsbereichs abgedeckt wird, sind die Landkreise bei Großschadensfällen oftmals auf die Unterstützung anderer angewiesen. Nur so können alle Maßnahmen zur Schadensbewältigung und zum Schutz der Bevölkerung schnell und effektiv durchgeführt werden. In genau diesen Fällen greift das Konzept zur kreisübergreifenden Hilfeleistung im Regierungsbezirk Freiburg. Die Anforderung der Einsatzkräfte und –mittel erfolgt über das RP, das einen Überblick über das Einsatzgeschehen im gesamten Regierungsbezirk hat und Einheiten alarmieren kann, ohne den Grundschutz im gesamten Regierungsbezirk zu gefährden. Die Integrierte Leitstelle Freiburg-Breisgau-Hochschwarzwald unterstützt das RP in der Koordination.

Pressemitteilung vom Regierungspräsidium Freiburg