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25.04.2024

Tag des Baumes am 25. April SDW pflanzt Mehlbeere bei Tuningen

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. (SDW), Kreisverband Schwarzwald- Baar, pflanzt gemeinsam mit der Gemeinde Tuningen und der Unteren Forstbehörde des Schwarzwald-Baar-Kreises eine Mehlbeere - Baum des Jahres 2024 und möchte damit auf diese aparte als auch klimastabile Baumart aufmerksam machen.
Der Baum des Jahres wird seit 35 Jahren deutschlandweit von einem Kuratorium der „Baum des Jahres - Dr. Silvius Wodarz Stiftung" ausgerufen, dem 32 Umweltorganisationen und Forschungs-einrichtungen, darunter auch die SDW angehören. In diesem Jahr ist es die Mehlbeere. Diese lichtliebende und eher seltene Baumart wird nicht sehr hoch, verträgt aber Trockenheit, liebt kalkreiche Böden und meistert auch schwierige Bodenverhältnisse. Daher eignet sich die Mehlbeere be-sonders für artenreiche Waldränder und Pflanzungen im urbanen Raum. Hier ist sie als klimastabile und ökologisch wertvolle Baumart besonders zukunftsfähig.
Der SDW Kreisverband nimmt den „Tag des Baumes" alljährlich zum Anlass, mit einer Pflanzaktion für den Baum des Jahres zu werben und hofft auf möglichst vielfache Nachahmung. Die Gemeinde Tuningen wurde in diesem Jahr bewusst für den Pflanzort ausgewählt, da hier die Bodenverhält-nisse eher schwierig aber für die Mehlbeere geeignet sind. Der Gemeinde und dem Forstamt liegen ein artenreicher, klimastabiler und naturnaher Waldbau besonders am Herzen.
In der SDW sind neben Privatpersonen zahlreiche Städte und Gemeinden engagiert. Auch im Schwarzwald-Baar-Kreis ist die SDW mit einem Kreisverband vertreten, der im Jahr 2016 gegrün-det wurde. Im Zuge einer Zusammenarbeit mit Gemeinden, Naturparkschulen, Waldbesitzern und Forstverwaltung führt hier die SDW mit dem Schwerpunkt Wald Bildungsarbeit, Umweltprojekte und Baumpflanzungen durch.

Zusatzinformationen:


Mehlbeere, Sorbus aria
Die Begrünung von Städten wird in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger. Straßenbäume und Parkanlagen verbessern das städtische Mikroklima, sorgen für Abkühlung und bessere Luft. Im urbanen Raum ist die Mehl beere schon länger ein gern gesehener Baum. Ihre Vorliebe für
offene Standorte und ihre Fähigkeit, auch längere Trockenperioden zu erdulden, tragen nach wie vor zu ihrer Beliebtheit als Park-, Allee- und Stadtbaum bei.
Deshalb hat die bundesweite Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) die Mehlbeere in die Liste der Zukunftsbäume für die Stadt aufgenommen. Die Mehlbeere bevorzugt sonnige Standorte und wenig Konkurrenz. Aufgrund ihres vergleichsweise langsamen Wachstums wird sie häufig von ande-ren Baumarten verdrängt. Ältere Individuen kommen daher meist nur an den Stellen vor, wo an-dere Baumarten aufgrund schwieriger Boden- und Klimaverhältnisse nur schwer wachsen können. Heute wird die Pflanzung von Mehlbeeren unter anderem bei der Anlage von Lawinenschutzwäldern in den alpinen Bergregionen gefördert. Auch für die seit einigen Jahren zunehmenden Wildobstpfianzungen zur Förderung des Naturschutzes wird die Mehlbeere ausdrücklich empfohlen. Sie ist zudem im Klimawandel ein Baum der Waldränder und eine waldbauliche Ergänzung auf trockenen Standorten.
Blütenknospen und Triebe - sie alle sind von einem dichten weißen Flaum überzogen - das wohl markanteste Merkmal der Mehlbeere. Im Jahresverlauf verschwinden die Haare auf der Blattoberseite, an den anderen Pfianzenteilen bleibt der Flaum als Verdunstungsschutz erhalten. Außerdem verbreiten die Schirmrispen einen wohlriechenden Duft, der zusammen mit dem Nektar zahlreiche Insekten, v.a. Bienen, anlockt. Früher wurden die reifen und getrockneten Früchte dem Brotmehl beigemischt. Daraus entwickelte sich im Laufe derzeit der Name „Mehlbeere". Durch den hohen Gehalt von Parasorbinsäure in den Früchten können sie, roh verzehrt, zu Magenverstimmungen führen.
Das seltene Holz der Mehlbeere gehört zu den härtesten europäischen Hölzern. Es zeichnet sich weiter durch Zähigkeit aus, weswegen das Holz gerne zu Fassdauben oder Werkzeugstielen verarbeitet wird. Es ist witterungsfest und leicht zu bearbeiten. Lokal ist es beliebt für Schnitz- und Drechselarbeiten.

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V.
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) ist als eine der ältesten deutschen Umweltschutzorganisationen in einem Bundesverband sowie selbständigen Landes- und Kreisverbänden organi-siert. Für den Landesverband Baden-Württemberg steht neben seinen Tätigkeiten als anerkannter Naturschutzverband (er ist auch Mitglied im Landesnaturschutzverband) die Mehrung von Wald durch die Pflanzung von Bäumen im Vordergrund seiner Tätigkeit. Die Waldpädagogik ist ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit der SDW. Mit unseren Aktionen wollen wir die Lebensgemeinschaft Wald ins Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen. Mit unseren ausgerüsteten WaldMobilen, den „fahrenden Klassenzimmern", bringen wir die Geheimnisse des Waldes an jeden gewünschten Ort. Im Schwarzwald-Baar-Kreis bieten wir außerdem mit der freien Waldpädagogin Melanie Olfert und mit Hilfe von Spenden für Kindergärten ein kostenfreies wald- und naturpädagogisches Bildungs-programm an.

Pressemitteilung Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. (SDW)